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Bernd
Blindow
Schulen
Bückeburg

Akademisierung, bundesweite Schulgeldfreiheit und Ausbildungsvergütung der Gesundheitsfachberufe – darüber diskutierte Marja-Liisa Völlers (SPD), Bundestagsabgeordnete für Schaumburg und Nienburg, mit Schülern und Fachleitungen der therapeutischen Ausbildungsberufe Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie der Bernd-Blindow-Schulen Bückeburg. Auch einige lokale Politiker aus Bückeburg, zum Beispiel Bürgermeisterkandidatin Sandra Schauer-Bolte, nahmen im Publikum Platz und stellten interessiert Rückfragen. Katrin Blindow, Fachleitung im Bereich Gestaltung, begrüßte stellvertretend für ihren Mann, Geschäftsführer Prof. Dr. Andreas Blindow, Frau Völlers. Anlass für den Besuch ist die Kampagne „Wir stärken Euch den Rücken. Und ihr?“ der Allianz der Gesundheitsschulen, welche von der Bernd Blindow Gruppe unterstützt wird. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen setzt sich die Allianz für eine Reform der Ausbildung in Therapie- und Pflegeberufen ein. Sie sollen attraktiver werden, um zukünftig mehr junge Menschen für diese Berufe zu begeistern. Dafür hat die Allianz klare Forderungen in Richtung Politik formuliert.

In der rund zweistündigen Diskussion wurden unter anderem die Punkte „Akademisierung“ sowie „Schulgeldfreiheit und Ausbildungsvergütung“ besprochen. Völlers hörte sich interessiert die Erfahrungen der Schüler und Fachleitungen an und stellte Rückfragen. „Ich finde die Teilakademisierung gut. Viele in meinem Kurs haben nur den Realschulabschluss, die könnten die Ausbildung nicht mehr absolvieren, wenn der Zugang ein Studium ist. Der Fachkräftemangel wird dadurch noch vergrößert“, lautete das Statement einer Logopädie-Schülerin. „Realschüler/-innen können zunächst die Ausbildung machen und anschließend ein Studium aufnehmen, Abiturient/-innen können sogar gleichzeitig studieren. Beide Möglichkeiten bietet unserer Schule an. Diese Durchlässigkeit ist wichtig und funktioniert gut“, gab Frank Malisius, Fachleiter für Physiotherapie in Bückeburg, zu bedenken.

Dieser Trend zur Akademisierung habe etwas mit geltendem EU-Recht zu tun, so Völlers. „Es ist schade, dass es oft heißt, der oder die hat „nur“ den Realschulabschluss. Das ist ein wunderbarer Abschluss, für den man viel geleistet hat.Den Trend zur Vollakademisierung sieht die SPD-Politikerin kritisch: „In einigen Berufen, wie bei den Hebammen, stößt dies, den Bestandsschutz für nicht akademisierte Hebammen vorausgesetzt, auf Zustimmung der Betroffenen. Jedoch ist dies nicht in allen Gesundheitsberufen sinnvoll, wie zum Beispiel bei der Physiotherapie.“ Ebenso stimmte sie zu, dass die gesetzlich geregelten Ausbildungsbestimmungen, die teilweise 20 Jahre oder älter sind, dringend überarbeitet werden müssen. „Es wäre toll, wenn wir auch Assistenzkräfte ausbilden könnten. Die Ausbildungen sind sehr anspruchsvoll. Für schwächere Schüler/-innen wäre es sinnvoll, dass man sie Berufserfahrungen sammeln lässt und dann gegebenenfalls nachschult, um den Abschluss zu erhalten“, warf Ergotherapie-Leitung Maria Finke als Idee in den Raum.

Akademisierungsbefürwortern gehe es hauptsächlich um die Anerkennung ihres Berufes und eine bessere Bezahlung, erläuterte Logopädie Leitung Katharina Maybaum. „Finanziell gesehen werden unserer Schüler/-innen tatsächlich nicht wertgeschätzt. Auszubildende im Einzelhandel beraten und bekommen dafür eine Vergütung. Warum nicht auch unsere Schüler, die im Praktikum erste Behandlungen durchführen?“, so Martin Spitmann, stellvertretender Fachleiter der Physiotherapie. „Das Problem könnte sein, dass Pflege- und Therapieberufe typische Frauenberufe sind, die früher oft kostenlos erledigt wurden. Ich könnte mir vorstellen, dass es daran liegt“, vermutet Frau Völlers. Auch die befristete Schulgeldfreiheit auf drei Jahre wurde kritisiert. Im schlimmsten Falle müssten dann einige Schüler/-innen ihre halb fertige Ausbildung beenden. „Ich bin in jedem Fall dagegen, dass es nochmal ein Schulgeld geben wird“, so die heimische Abgeordnete.

Frau Völlers versprach abschließend: „Ich werde mich an die richtigen Leute wenden, mich um Ihre Fragen kümmern und auf jeden Fall Ihre Gedanken weitertragen. Wir bleiben in Kontakt und ich komme gerne noch einmal wieder“, 

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