Interdisziplinären Arbeit im Fachbereich Logopädie: Schüler:innen der BBS Heilbronn berichten

Den folgenden Beitrag haben Logopädie-Schüler:innen des zweiten Ausbildungsjahres geschrieben: 

In der Logopädie spielt die interdisziplinäre Zusammenarbeit eine entscheidende Rolle für die erfolgreiche Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- und Hörstörungen. Interdisziplinäre Arbeit beschreibt die Zusammenarbeit zwischen Fachkräften aus verschiedenen Bereichen, wie beispielsweise Logopädinnen/Logopäden, Ärztinnen/Ärzten, Ergotherapeutinnen und -therapeuten und vielen weiteren, um eine umfassende Betreuung von Patienten zu gewährleisten.

Oft beginnt die interdisziplinäre Zusammenarbeit bereits bei der Diagnosestellung. Der Fachbereich Logopädie spielt eine entscheidende Rolle bei der Diagnose, Behandlung und Prävention von Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- und Hörstörungen. Um eine umfassende und effektive Versorgung zu gewährleisten, hat sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit als essenziell erwiesen. Die Integration verschiedener Fachdisziplinen ermöglicht nicht nur eine ganzheitliche Betrachtung der Patienten, sondern fördert auch einen ganzheitlichen Therapieansatz.

Die Diagnose von Sprach- und Kommunikationsstörungen erfordert beispielsweise häufig eine enge Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen. Durch die Einbeziehung verschiedener Perspektiven und Fachkenntnisse kann eine präzise und umfassende Diagnose gestellt werden. Dies ist besonders wichtig, da viele Sprachstörungen mit anderen Gesundheitsproblemen wie neurologischen Erkrankungen, psychischen Störungen oder Hörbeeinträchtigungen verbunden sein können. Logopädinnen und Logopäden arbeiten also eng mit Ärzten, insbesondere Hals-Nasen-Ohren-Ärzten, Neurologen oder Kinderärzten zusammen, um die Ursachen der Störungsbilder zu diagnostizieren und geeignete Therapiemaßnahmen festzulegen. Auch im Verlauf der Therapie ist der Austausch zwischen den verschiedenen Fachkräften von großer Bedeutung. Zum Beispiel können Fortschritte oder Herausforderungen im Therapieverlauf durch regelmäßige Besprechungen abgeglichen und entsprechende Anpassungen vorgenommen werden.

Die Vielfalt der Methoden und Ansätze in der Logopädie erfordert eine offene und kooperative Haltung der beteiligten Fachkräfte. Interdisziplinäre Teams können von unterschiedlichen Fachkenntnissen, Perspektiven und Erfahrungen profitieren, um an die Patienten angepasste Therapiepläne zu entwickeln und umzusetzen. Zum Beispiel können Logopäden und Ergotherapeuten zusammenarbeiten, um die Feinmotorik und die Mundmotorik eines Patienten zu verbessern, was sich besonders auf die Sprachproduktion positiv auswirken kann. Darüber hinaus ist die Einbeziehung der Familie und des sozialen Umfelds der Patienten ein wichtiger Bestandteil interdisziplinärer Arbeit. Eltern, Geschwister und andere Bezugspersonen können in den Therapieprozess einbezogen werden, um die Fortschritte zu unterstützen und eine förderliche Umgebung für die Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten zu schaffen.

Um all diese Vorteile bereits unseren Schüler:innen in der Ausbildung aufzuzeigen, gibt es immer wieder intensiven Austausch zwischen den Fachbereichen der Gesundheitsfachberufe. So finden regelmäßige interdisziplinäre Teams, Projektwochen und gemeinsame Fallbesprechungen der Schüler:innen aus den Ausbildungsgängen Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie statt.