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Logopädische Therapie ist wirksam bei Störungen ...

... der Sprache

  • Sprachverlust nach neurologischer Erkrankung (z.B. nach Schlaganfall: Aphasie)
  • Verzögerungen im Spracherwerb bei Kindern (z.B. Sprachentwicklungsstörungen)
  • Störungen im Schriftspracherwerb (z.B. infolge einer auditiven Wahrnehmungsstörung)

... des Sprechens

  • Undeutliche Aussprache nach neurologischer Erkrankung (wie z.B. bei Nervenlähmungen im Gesicht oder bei Morbus Parkinson: Dysarthrie)
  • Kindliche Aussprachestörungen
  • Redeflussstörungen wie Stottern bei Kindern und Erwachsenen

... der Stimme

  • Stimmstörungen (z.B. bei Sprechberufen, Sängern oder bei verzögertem Stimmbruch: Dysphonie)
  • Stimmverlust nach Kehlkopfentfernung (Laryngektomie)
  • Stimm- und/oder Atemauffälligkeiten bei neurologischen Erkrankungen (Dysarthrophonie)

... des Schluckens

  • Zahnfehlstellungsproblematik infolge eines muskulären Ungleichgewichts im Gesichtsbereich (myofunktionelle Störungen)
  • Übermäßiger Speichelfluss (Hypersalivation)
  • Neurologische Schluckstörungen (Dysphagien)

 

 

Erläuterung der Störungsbilder

Aphasie

Eine Aphasie ist eine zentral bedingte Sprachstörung, die vorwiegend im Erwachsenenalter auftritt. Als Ursache liegt eine Erkrankung des Gehirns vor - am häufigsten Schlaganfälle, Hirnblutungen oder Schädel-Hirn-Traumata. In seltenen Fällen können auch im Kindesalter Aphasien auftreten. Jährlich erleiden in Deutschland ca. 40.000 Menschen eine Aphasie. Bei einer Aphasie kann das Verstehen von Sprache, das Sprechen, das Lesen und das Schreiben beeinträchtigt sein. Sprache beeinflußt das Wahrnehmen und Handeln, Denken und Fühlen. Der Verlust der Sprache verändert in hohem Maße das alltägliche Leben in Familie und Beruf, aber auch das Selbstwertgefühl und die persönliche Identität. Eine Aphasie ist jedoch keine Denkstörung, denn die intellektuellen Fähigkeiten sind von einer Aphasie nicht betroffen. Die Aphasie ist eine Behinderung, die die ganze Familie betrifft. Da das Leben mit Aphasie gemeinsame Anstrengung erfordert, ist die Beratung von Angehörigen besonders wichtig. Eine Sprachstörung tritt häufig mit einer Halbseitenlähmung und neuropsycholgischen Beeinträchtigungen auf, die sich auf den Alltag und die Therapie auswirken können.

Die logopädische Therapie sollte so früh wie möglich nach der Erkrankung beginnen. In der störungsspezifischen Behandlung sollen sprachliche Fortschritte sowie Strategien zur Kompensation der expressiven Beeinträchtigungen erarbeitet werden.

Eine Aphasie ist in vielen Fällen nicht heilbar. Eine deutliche Reduzierung der Symptomatik und eine verbesserte Kommunikationsfähigkeit kann jedoch in den meisten Fällen erreicht werden.

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Sprachentwicklungsstörungen

Sprachentwicklungsstörungen, -verzögerungen oder auch spezifische Sprachentwicklungsstörungen (es gibt uneinheitliche Terminologien für dieses Störungsbild) zielen auf die Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten eines Kindes ab. Im Gegensatz zu der im Kindergarten teilweise angebotenen Sprachförderung erfolgt eine logopädische Therapie gezielter: Während in einem Kindergarten aufgrund der Gruppengröße nur allgemein an der Entwicklung sprachlicher Kompetenzen gearbeitet werden kann ist es in einer individuellen Einzelbehandlung möglich die Ursache für die Stagnation der Sprachentwicklung eines Kindes zu ergründen und diese dann zu behandeln.

Man unterscheidet bei der Behandlung der Wortschatzeinschränkungen und grammatikalischen Kompetenzen eines Kindes zwischen zwei Denkansätzen: Während manche Konzepte “ganzheitlich” (das Kind in seiner Gesamtheit erfassend) ausgelegt sind, arbeiten andere Therapiekonzepte “linguistisch orientiert” (sprachbezogen).  

Ganzheitliche Therapiekonzepte sehen das Kind in seiner Gesamtheit: Auch die Entwicklung motorischer und kognitiver Fähigkeiten wird beobachtet und gefördert. Dem Kind wird ein reichhaltiges Sprachangebot gegeben aus dem es meist selbst “auswählen” kann und seine Entwicklungsschritte dabei selbst bestimmt.

Linguistisch orientierte Programme vergleichen den sprachlichen Entwicklungsstand des Kindes mit “der Norm” und unterstützen das Kind gezielt darin die Kompetenzen zu erwerben, bei denen es seine Schwierigkeiten hat. Das Sprachangebot an das Kind wird gefiltert, so dass es sich auf die gerade zu bearbeitenden Bereiche konzentrieren kann.

In beiden Richtungen erfolgt die Therapie spielerisch - meist ohne, dass das Kind überhaupt bemerkt, dass es gerade in seiner Sprachentwicklung unterstützt wird.

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Kindliche Aussprachestörungen

Aussprachestörungen bei Kindern können verschiedenste Ursachen haben. Für die Behandlung sind diese jedoch weniger von Bedeutung: Wichtig ist die genaue Untersuchung der auditiven und taktilkinästhetischen (Berührungsempfinden) Wahrnehmung, sowie die Überprüfung der Funktionsweise der Mund- und Gesichtsmuskulatur. Indem erkannt wird wie der momentane “Ist- Zustand” in diesen Bereichen einzuschätzen ist, kann dieser mit dem “Soll-Zustand” verglichen und darauf basierend eine individuell auf das Kind angepasste Therapie entwickelt werden.

Dabei gleicht keine Therapie der anderen: Jedes Kind benötigt eine unterschiedliche Vorgehensweise. Worauf wir in der Behandlung unserer kleinen Patienten jedoch generell achten ist, dass der Spaß nicht zu kurz kommt: Kindertherapie erfolgt bei uns spielerich. Manchmal ist dabei das therapeutische Vorgehen so geschickt in Spielsituationen “verpackt”, dass ein Kind nicht einmal bemerkt, dass es gerade etwas übt. Sollten Sie daher Fragen haben zu den Inhalten, können Sie sehr gern auf uns zukommen - wir freuen uns, wenn wir Ihnen die Wirkungsweise unseres Handels beschreiben können.

Das Schwierige in der Einschätzung von Aussprachestörungen bei Kindern ist, dass manche Laute bei allen Kindern in bestimmten Entwicklungsaltern vertauscht werden. Doch nicht jede Lautersetzung ist “normal”: Ersetzt ein Kind z.B. den Laut [k] durch ein [t] mit 3 Jahren so ist dies als “physiologisch” und somit nicht als eine Störung anzusehen. Ersetzt es jedoch ein [t] durch ein [k] mit 3 Jahren, so ist dies ein Hinweis auf eine Störung im Lauterwerb. Sollten Unsicherheiten bestehen, was die Sprachentwicklung Ihres Kindes anbelangt, so führen wir gern eine entsprechende Untersuchung zur Abklärung durch. Sollte eine Therapie notwendig sein, so ist es günstig frühzeitig zu beginnen: So hat ein Kind noch ausreichend Zeit bis zum Schulbeginn und es kann möglicherweise der Entstehung einer Lese-/Rechtschreibschwäche vorgebeugt werden.

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Stottern

Stottern ist eine situationsabhängige, willensunabhängige Störung des Redeflusses. Es konnten eindeutig genetische Ursachenfaktoren festgestellt werden. Stottern ist eine behandelbare neuromuskuläre Funktionsstörung. Aufregung und Stress verstärken die Symptome - auch die Deutlichkeit in der Aussprache bei flüssig sprechenden Menschen nimmt in diesen Fällen ab.

Etwa 1% der Menschen stottern, das sind in Deutschland somit etwa 800.000. Stottern kann bereits im frühen Kindesalter behandelt werden - oftmals kann so die Redeflussstörung sogar vollständig behoben werden. Etwa 40% aller Kinder zeigen Sprechunflüssigkeiten im Alter zwischen 3 und 4 Jahren, die sich im Verlauf eines halben Jahres von allein wieder geben.

Therapie ist bei Kindern vor allem dann notwendig, wenn einer der folgenden Faktoren auftritt:

  • Leidensdruck
  • Anspannung im Symptom (Wörter werden gedehnt oder blockieren)
  • Vermeidung von Wörtern oder Sprechsituationen
  • Verlust der Sprechfreude
  • Zeigen von Mitbewegungen (z.B. Grimassieren, ruckartige Kopfbewegungen)
  • Das Stottern besteht länger als 6 Monate

Stottern kann auch bei Erwachsenen behandelt werden - allerdings ist die vollständige Sprechflüssigkeit nur in wenigen Fällen zu erreichen. Eine sehr deutliche Reduzierung der Symptomatik ist jedoch fast immer möglich

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Stimmstörungen

Störungen der Stimmfunktion (“Dysphonien”) können sich beispielweise in einer verminderten Leistungsfähigkeit der Stimme, andauernder Heiserkeit, Räusperzwang und Mißempfindungen im Halsbereich äußern. Sogar völliger Stimmverlust (”Aphonie”) ist möglich. Gerade für ErzieherInnen und LehrerInnen - die einer erhöhten Stimmbelastung durch ihren Beruf ausgesetzt sind - ist der Erhalt einer gesunden Stimmfunktion wichtig. Denn die Stimme stellt bei ihnen die Grundlage dar, um langfristig ihren Beruf uneingeschränkt ausüben zu können.

Ursachen für Stimmstörungen sind unter anderem:

  • Lähmungen der Stimmlippen (z.B. nach einer Schilddrüsenoperation)
  • Entzündungen
  • Stimmlippenknötchen
  • Überlastung der Stimme
  • Stimmschädigende Sprechgewohnheiten
  • Störungen der Mutation (”Verzögerter Stimmbruch”)

Nach umfassender medizinischer Diagnostik durch einen Phoniater oder Hals-Nasen-Ohrenarzt kann eine logopädische Therapie bei Dysphonien - abhängig von der zugrunde liegenden Ursache der Erkrankung - oft gute und dauerhafte Verbesserungen der Stimmfunktion bis hin zu völliger Rehabilitation bewirken.

Stimmtherapien finden aufgrund ihrer meist individuell sehr verschiedener Ausprägung in Einzeltherapien statt. Wir bieten jedoch in Sprechberufen tätigen Personen auch “Stimmseminare” an, um diesen Unterstützung in ihrem Alltag zu geben. Diese finden in Gruppen statt - für gewöhnlich direkt in der Einrichtung, in der die Seminarteilnehmer tätig sind. Sollten Sie Interesse haben, schauen Sie auf dieser Website auch unter dem Topic “Seminare” nach.

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Schluckstörungen

Ist die Schluckfunktion in ihrem Ablauf gestört, kann es zu erheblichen Beeinträchtigungen in der Nahrungsaufnahme kommen. In besonderen Fällen kann sogar die (zeitweise) Versorgung mit einer Trachealkanüle notwendig sein, wenn das sichere Abschlucken des Speichels nicht gewährleistet ist. Es ist möglich, dass Nahrung beim Schlucken nicht in den Magen, sondern in die Lunge gelangt. Dies kann dann Ursache schwerer Lungenentzündungen sein. Nach neurologischen Erkrankung können Schluckstörungen auftreten, die von Betroffenen nicht bemerkt werden, da die Sensibilität im Kehlkopfbereich verloren gegangen ist. Eine genaue medizinische Beobachtung ist daher unbedingt anzuraten.  

Symptome einer Schluckstörung (”Dysphagie”) können unter anderem sein:

  • Husten vor, während oder nach der Nahrungsaufnahme
  • Austreten von Nahrung aus dem Mund und/oder der Nase
  • Eine belegte Stimme nach dem Essen oder Trinken
  • Würgen während des Schluckens
  • Vermehrte bronchiale Verschleimung
  • Wiederkehrendes Fieber unklarer Ursache
  • Rezidivierende Lungenentzündungen

Dysphagien treten beispielsweise im Rahmen von Tumorerkrankungen im Mund-Rachen-Bereich, bei neurologischen Schädigungen durch Schlaganfall, Tumoren oder Schädel-Hirn-Traumen sowie bei neurodegenerativen Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose, Amyotrophe Lateralsklerose, Morbus Parkinson) auf. In enger Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt werden in der logopädischen Lehrpraxis Menschen mit allen Arten von Schluckstörungen (auch bei Versorgung mit einer Trachealkanüle) betreut.

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Logopädische Lehrpraxis Friedrichshafen

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